Ein Arbeitsplatz ohne Computer: Zukunftsvision oder Realität?

5 Min. Lesezeit
19. Mai 2023

Smartphones sind heute leistungsfähiger denn je und bieten mehr als genug Rechenleistung für anspruchsvolle Geschäftsanwendungen. Dennoch besitzen die meisten mobilen IT-Anwender*innen weiterhin einen Laptop und teilweise zusätzlich noch einen stationären Arbeitsplatzrechner. Wäre es nicht praktischer, wenn sie alle beruflichen Aufgaben mit ihrem Smartphone erledigen könnten und keine weiteren Endgeräte bräuchten? Technisch ist ein digitaler Arbeitsplatz ohne Computer bereits heute möglich – aber nicht für alle Anwender*innen und Anwendungsbereiche sinnvoll. 

Smartphones haben in den letzten Jahren die Funktionen verschiedener Geräte übernommen. Digitalkameras, E-Book-Reader, MP3-Player, mobile Spielkonsolen, Navigationssysteme und Wecker sind zwar immer noch als separate Produkte erhältlich – viele Menschen kommen aber mittlerweile sehr gut ohne sie aus.  

Auch im geschäftlichen Umfeld haben sich Smartphones mittlerweile zu echten Multifunktionswerkzeugen entwickelt. E-Mails schreiben, Dokumente ansehen, an Video-Calls teilnehmen: Mit modernen Mobiltelefonen ist das heute bequem von unterwegs möglich. Dennoch gibt es immer wieder den Punkt, an dem Business-Anwender*innen von ihrem Smartphone zu einem Computer wechseln. Kaum jemand schreibt längere Texte oder baut aufwendige Präsentationen auf einem relativ kleinen Touchscreen. Das bedeutet aber auch: Mobile IT-Anwender*innen nutzen mindestens zwei Endgeräte für ihre Arbeit. Unternehmen müssen diese Geräte finanzieren – und IT-Abteilungen müssen sie einrichten, absichern und aktuell halten. Geht das nicht einfacher und eleganter? 

 

Inhalt

Von der Gerätevielfalt zur One-Device-Strategie 
Desktop-Experience für das Smartphone 
Wie Anwender*innen, Unternehmen und IT profitieren können
Wo der Arbeitsplatz ohne Computer (noch) an seine Grenzen stößt 
Fazit
Whitepaper „Clean Desk Policy"

 

Von der Gerätevielfalt zur One-Device-Strategie 

Um Smartphones als Universalgeräte im Arbeitsalltag zu nutzen, sind vor allem zwei Hürden zu überwinden: die begrenzte Bildschirmgröße und die oft etwas umständliche Bedienung von Geschäftsanwendungen, die nicht für Touch-Steuerung optimiert sind. 

Anwender*innen müssen also zunächst ein externes Display anschließen, um ihr Smartphone als vollwertigen digitalen Arbeitsplatz verwenden zu können. Nur wenn die Arbeitsoberfläche einem klassischen Laptop oder Desktop-Rechner entspricht, lassen sich größere Dokumente auf einmal anzeigen und mehrere Anwendungsfenster nebeneinander platzieren. Ein großer Bildschirm ist die Voraussetzung für effizientes Multitasking und den schnellen Wechsel zwischen verschiedenen Applikationen.  

Person mit Samsung Smartphone in der Hand

Aber vielleicht braucht der digitale Arbeitsplatz der Zukunft gar keinen physischen Bildschirm mehr? Denkbar wäre auch, dass die Desktop-Oberfläche virtuell in eine Datenbrille wie die Lenovo Glasses T1 eingeblendet wird. Bislang haben sich AR- und VR-Headsets jedoch nur in Nischenbereichen durchgesetzt. 

Die zweite Einschränkung von Smartphones ist die Touchbedienung. Zwar gibt es inzwischen native Mobil-Versionen vieler Business-Anwendungen, die speziell für die Bedienung mit Smartphones oder Tablets angepasst sind, der volle Funktionsumfang steht aber oft nur in den Desktop-Versionen zur Verfügung. Und diese setzen nach wie vor die Bedienung mit Tastatur und Maus oder Touchpad voraus.  

Als alternative Eingabemethode könnte künftig auch eine Sprachsteuerung infrage kommen. Allerdings nutzen heute nur sehr wenige Anwender*innen Cortana, Alexa, Google Assistant oder Siri, um mit Business-Applikationen zu interagieren. Möglicherweise eröffnet die Kombination von digitalen Sprachassistenten mit KI-Technologien wie ChatGPT hier in Zukunft neue Möglichkeiten.  

 

Desktop-Experience für das Smartphone 

Doch zurück zu dem, was bereits Realität ist. Aktuell gibt es schon Lösungen am Markt, die die Umsetzung einer One-Device-Strategie ermöglichen. Dazu gehört beispielsweise Samsung DeX. Ausgewählte Samsung Galaxy Devices können heute mit externen Displays und Peripheriegeräten verbunden werden, um Anwender*innen eine Desktop-ähnliche Arbeitsumgebung zu bieten.  

samsung-dex-hybrides-arbeiten-smartphone-web

  • Um Samsung DeX zu starten, wird das Mobilgerät über einen Adapter oder ein Kabel an einen Computerbildschirm oder Smart TV angeschlossen. Wenn der Bildschirm die Miracast-Technologie unterstützt, kann er das Signal des Samsung Galaxy Device auch drahtlos empfangen.
  • Tastatur, Maus und andere Peripheriegeräte werden über Bluetooth gekoppelt.  Verschiedene Anbieter bieten zudem Docking-Stations an, die das mobile Gerät um HDMI- bzw. USB-Anschlüsse erweitern.
  • Samsung DeX zeigt am Bildschirm eine Arbeitsoberfläche an, die mit einem einfachen Windows- oder Linux-Desktop vergleichbar ist. Anwender*innen können Programme wie gewohnt mit einem Klick öffnen und auch mehrere Applikationen gleichzeitig auf dem Desktop anordnen. Zudem finden sie vertraute Bedienelemente wie eine Task-Leiste oder Kontextmenüs vor, die sie auch von ihrem klassischen Desktop-Rechner kennen.    
  • Um den Benutzerkomfort zu verbessern, wurden in den letzten Jahren zahlreiche Android-Apps für Samsung DeX optimiert. Anwendungen wie Microsoft Outlook, Word, Excel, Skype, Zoom, Adobe Photoshop Express, Google Drive, Chrome und Gmail nutzen die Möglichkeiten des großen Bildschirms aus und erleichtern so den Übergang für die Mitarbeiter*innen. 
  • Darüber hinaus ist es möglich, innerhalb von Samsung DeX einen virtuellen Desktop oder einen Cloud-basierten Arbeitsplatz zu starten. Damit erhalten die Anwender*innen auch Zugriff auf weitere Business-Anwendungen ihres Unternehmens. Samsung unterstützt derzeit die Lösungen von AWS, Citrix, Microsoft und VMware. 
  • Während Anwender*innen mit Samsung DeX arbeiten, können sie ihr Smartphone übrigens weiterhin wie gewohnt nutzen und zum Beispiel Nachrichten oder Anrufe empfangen. Gleichzeitig haben sie die Möglichkeit, das Smartphone als Touchpad zu verwenden und damit Anwendungen auf dem externen Bildschirm zu steuern.  

 

Wie Anwender*innen, Unternehmen und IT profitieren können 

Samsung DeX lässt den digitalen Arbeitsplatz ohne Computer ein Stück weit Wirklichkeit werden. Und mittlerweile gibt es Anwender*innen, die ausschließlich mit der Lösung arbeiten und auf einen weiteren Laptop oder Desktop-Rechner verzichten. 

Die grundsätzlichen Vorteile dieses Modells sind tatsächlich überzeugend: 

  • Die Mitarbeiter*innen haben mit einem einzigen Gerät Zugriff auf ihre gesamte digitale Arbeitswelt. Der Zugang zu allen Anwendungen – inklusive sicherer Zwei-Faktor-Authentifizierung – muss nur einmal eingerichtet werden. Auch die Synchronisierung von Daten entfällt, da alles zentral gespeichert wird. 
  • Für die IT-Abteilung reduziert sich der Administrationsaufwand, da weniger Endgeräte eingerichtet, verwaltet und aktualisiert werden müssen. Die Mobilgeräte und die Samsung DeX-Lösung lassen sich über Samsung Knox sicher und effizient managen. 
  • Weniger Endgeräte bedeuten auch Einsparungen bei den Investitionskosten. Dadurch werden im Unternehmen Ressourcen für andere Projekte frei. 

Zwei Personen in einer Besprechung an einem Tisch

 

Wo der Arbeitsplatz ohne Computer (noch) an seine Grenzen stößt 

Die Erfahrungen mit Samsung DeX zeigen aber auch, dass Smartphones alleine noch nicht alle Business-PCs und Laptops ersetzen können. 

  • Der Desktop-Modus der Samsung Galaxy Devices funktioniert gut für alltägliche Tätigkeiten wie E-Mail-Kommunikation oder das Arbeiten mit Office-Programmen. Anspruchsvollere Aufgaben, die mehr Rechenleistung oder spezielle Software erfordern, lassen sich hingegen oft noch nicht abbilden. Dafür benötigen Anwender*innen weiterhin einen Laptop oder Desktop-Rechner – oder Zugriff auf einen virtuellen Desktop im Rechenzentrum oder in der Cloud. 
  • Samsung DeX wurde in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt, erreicht aber noch nicht die Stabilität eines klassischen Desktop-Betriebssystems. Optimierungsbedarf sehen manche Anwender*innen schließlich bei der Desktop-Oberfläche. Das Startmenü wird zum Beispiel immer bildschirmfüllend angezeigt und nicht als aufklappbares Fenster wie das Windows-Startmenü.  

 

Fazit

Der Arbeitsplatz ohne Computer ist für die meisten IT-Anwender*innen noch eine Zukunftsvision. Das Beispiel Samsung DeX zeigt jedoch, wie sich das Smartphone zum All-in-One-Business-Device entwickeln könnte. Bestimmte Gruppen von Anwender*innen, die ausschließlich mit Standard-Applikationen arbeiten, sind schon heute nicht mehr zwingend auf einen Laptop oder Desktop-Rechner angewiesen.  

Die Entwicklung von One-Device-Konzepten geht sicherlich weiter. Samsung wird voraussichtlich zusammen mit dem Android 14-Update eine neue Version von Samsung DeX veröffentlichen. Wir werden Sie auf jeden Fall über neue Entwicklungen in diesem Bereich auf dem Laufenden halten.   

 

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