Das Surface Duo von Microsoft im Test

5 Min. Lesezeit
24. März 2021

Das Leben als Innovation Expert bei ACP wird nie langweilig – nicht zuletzt dank neuer Geräte, die ich immer wieder mal vor dem offiziellen Verkaufsstart testen darf. Diesmal war es das Surface Duo von Microsoft – das derzeit nur in Deutschland und noch nicht in Österreich verfügbar ist.

Das Surface Duo ist ein neuer Gerätefaktor – ein "Klapphandy" mit zwei vollwertigen Displays, das sich 360 Grad drehen lässt. Alle technischen Details finden Sie hier. Ich will mich daher auf jene Dinge konzentrieren, die man nicht auf einer Microsoft Webseite nachlesen kann.

 

Inhalt

Die Unboxing-Experience
Der erste Eindruck
Arbeiten mit dem Duo
Die Lowlights
Fazit

 

 

Die Unboxing-Experience

Nein, ich habe kein Video davon gemacht, aber hier hat Microsoft viel von Apple gelernt – sehr edle Verpackung.

Unboxing Microsoft Surface Duo

Das Device kommt mit Netzteil und USB-C Kabel, aber ohne Kopfhörer.

Beigelegt ist auch ein "Gummi-Bumper", der die Umrandung des Gerätes schützt. Hier ist es jedem freigestellt, diesen zu montieren – ich liebe es, meine Geräte zu schützen, auch wenn diese damit vielleicht nicht mehr ganz so edel aussehen.

Microsoft Surface Duo Bumper Schutz

 

 

Der erste Eindruck

"Ungewohnt" trifft es wohl am besten. Das Gerät fühlt sich extrem hochwertig an, das Scharnier extrem stabil und mit genau dem richtigen Widerstand beim Öffnen und Schließen. Der Fingerabdruck-Sensor ist seitlich angebracht (und erweist sich dort an genau der richtigen Stelle), ein Einschaltknopf und eine Leiser/Lauter Wippe, sowie natürlich der USB-C Anschluss - und wie mittlerweile üblich: Kein Kopfhöreranschluss. (Seitdem ich USB-C Kopfhörer habe, stört mich das aber auch nicht mehr.)

Aufgefallen ist mir, dass das Duo nur eine Kamera an der Vorderseite hat – im täglichen Gebrauch hat sich allerdings herausgestellt, dass die Vorderseite halt auch die Rückseite sein kann – d.h. ist das Gerät mit den Schirmen außen zusammengeklappt, erkennt es selbstständig, wie es gehalten wird und aktiviert immer die vordere Seite. Eine der gut funktionierenden Besonderheiten dieses Gerätes.

 


Arbeiten mit dem Duo

Die Zeiten, wo ich neue Geräte hatte, weil es cool war, neue Geräte zu haben, sind bei mir schon länger vorbei. Wichtig ist, dass ein Gerät einen praktischen Nutzen mit sich bringt. Und schon beim ersten Team-Meeting mit dem Smartphone zeigt sich dieser Nutzen.

Arbeiten mit dem Microsoft Surface Duo

Aufgeklappt wie ein Laptop erlaubt das Duo das Anzeigen des Team-Meetings auf dem einen Schirm und das gleichzeitige Arbeiten in einer anderen App am anderen Schirm. Diese zwei Schirmanzeigen helfen auch enorm bei Zwei-Faktor-Authentifizierungen via Code, bei Copy & Paste oder einfach beim Abspielen eines Videos, während man am anderen Schirm in Facebook blättert.

Ungewohnt ist auch das Bedienkonzept. Die bei Android gewohnten Buttons am unteren Rand des Schirms fehlen komplett. "Zurück" wird durch Wischen vom unteren rechten Rand durchgeführt, woran ich mich recht schnell gewöhnt habe. Jede App kann durch Wischen vom unteren Rand nach oben schnell auf das andere Fenster oder auch auf beide gleichzeitig geschoben werden oder in den Hintergrund versetzt werden.

Kleiner Tipp an neue Duo-User: Die Anleitung beim Einrichten über diese Bedienkonzepte (die ich mir natürlich nicht angesehen habe 😉) findet sich in der "Surface Duo" App – hier lohnt es sich, nach der ersten Euphorie mal reinzuschauen…

Microsoft hat sich eingehend damit beschäftigt, das Arbeiten mit zwei Bildschirmen intuitiv und einfach zu gestalten. Das Gerät erkennt sehr gut, ob die Bildschirme offen oder zusammengeklappt sind, ob gerade Hoch- oder Querformat dargestellt werden und passt die Anzeigen optimal darauf an. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Erscheinen einer großen Tastatur am unteren Bildschirm, sobald am oberen Bildschirm ein Eingabefeld aktiv ist.

Alle diese von Microsoft entwickelten Bedienungserweiterungen von Android fließen übrigens in den nativen Android-Kernel ein. Microsoft hat hier – anders als Samsung – beschlossen, nichts Eigenes zu machen, sondern Android weiterzuentwickeln.

Die beiden Schirme erlauben mir jetzt endlich auch die sinnvolle Nutzung des Microsoft-Launchers, weil der für mich wesentliche Schirm mit meinen Terminen und Aufgaben nun links am Display immer sichtbar ist.

Terminübersicht beim Microsoft Surface Duo

(Weil ich schon drauf angesprochen wurde: Das rechte Outlook mit den vielen ungelesenen Mails ist das private Outlook 😉 Im dienstlichen gibt es in der Regel keine ungelesenen Mails und meistens einen recht leeren Posteingang.)

 

 

Die Lowlights

Wo Licht ist, ist auch Schatten. So hochwertig das Gerät auch ist, nicht jede Komponente passt zu diesem Image. Die Kameraleistung ist beim Microsoft Duo durchschnittlich. Für Videocalls ausreichend und ebenso für Schnappschüsse. Wo ich jedoch gescheitert bin, war das Erkennen von QR-Codes bei E-Tankstellen. Beim Fokussieren im Nahbereich liegt also durchaus noch Verbesserungspotential.

Negativ überrascht hat mich, dass es neben dem Fingerprint keine anderen biometrischen Entsperrungsmöglichkeiten gibt. Ein Surface ohne Gesichtsentsperrung? Für ein Businessmodell in dieser Preisklasse eher ungewöhnlich.

Ebenso unüblich ist auch der spiegelnde Bildschirm. Dieser macht aber im Freien weniger Probleme als erwartet, das Gerät ist auch bei Sonnenschein problemlos bedienbar. Gut gefällt mir hingegen, dass sich die automatische Helligkeitsregelung an meine Vorlieben anpasst. Von der Auflösung und Qualität ist der Schirm sehr gut und gleichwertig mit anderen Geräten im Spitzensegment. Störend wirkt allerdings der zentimetergroße Rand oben und unten – hier bin ich mittlerweile schon sehr an rahmenlose Bildschirme gewöhnt.

Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist auch die Größe des Geräts. Aufgeklappt kommt es in etwa auf das Format DIN A5, geschlossen damit auf DIN A6.

Größe Microsoft Surface Duo

Was die Einhand-Bedienung, besonders beim Gehen, etwas riskant (und den Bumper quasi zur Pflicht) macht. Der Gedanke, dass dieses Gerät auf jeden Fall mit dem Bildschirm zu Boden fällt (weil ja im aufgeklappten Zustand vorne und hinten ein Display ist), verursacht mir leichte Kopfschmerzen.

Auch das Telefonieren mit dem Duo am Ohr erinnert ein wenig an Menschen, die diese Tätigkeit mit dem iPad am Ohr erledigen.

 

 

Fazit

Ein gutes Gerät, das – ähnlich wie bei anderen Surface-Geräten – am Markt eine neue Gerätekategorie etablieren wird. Das Arbeiten auf zwei Schirmen erleichtert viel, das Bedienkonzept ist schlüssig und flüssig und erweitert die bisherigen Android-Funktionen. (Ich bin schon gespannt, ob das alles bald auch am Android-Tablet mit externem Bildschirm funktioniert). Die Qualität der Kamera stört gerade im Businessbereich nicht wirklich und wird in der V2 sicherlich ebenso noch angepasst, wie die fehlende Gesichtserkennung und der Rand am Bildschirm.

Können Business-Kunden in Österreich das neue Surface Duo erwerben?

ACP ist offizieller Gold Authorized Reseller der vollständigen Microsoft-Surface-Produktpalette. Auch das neue Surface Duo kann von österreichischen Business-Kunden bereits jetzt erworben werden, obwohl das Produkte noch nicht in allen europäischen Ländern offiziell erhältlich ist.

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